Symposium 2024
Antisemitische Symbole in Kunstobjekten: (Anti-)Kapitalistische Kontexte und gesellschaftliche Wirkungen
Symposium des Forums Kunst und Markt in Kooperation mit dem Fachgebiet für Digitale Provenienzforschung der TU Berlin und der Professur für Kunstpädagogik der HFBK Hamburg
++Titel, Abstract und Programm sind immer in der jeweiligen Konferenzsprache wiedergegeben.++
Das Symposium fragt nach Manifestationen antisemitischer Weltbilder vor dem Hintergrund einer Auseinandersetzung mit Kunstwerken: Denn aus einer bildhistorischen und bildkritischen Perspektive stellen sich Fragen nach der magischen, manipulativen Macht, die Bildern in ihren Wirkungen zuerkannt wurde und wird und die ihren Ausdruck in theologischen, kulturellen oder politischen Bilderstürmen und -kämpfen bis in die Gegenwart findet. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Symposium Antisemitismus als visuellem Code: In den Blick genommen werden Wirkungszusammenhänge, in denen Antisemitismus in all seinen Ausformungen – teils plakativ, teils subversiv – mit Bildmitteln operiert, um Jüd:innen auszugrenzen bzw. als unterlegen, schwach und aggressiv, und zugleich bedrohlich, überlegen, hinterhältig, ausbeuterisch, Netzwerke spinnend, kriegerisch, dekadent und kapitalistisch nach der Weltherrschaft trachtend zu diffamieren.
Ziel unseres Symposiums ist es daher, Wissenschaftler:innen, Kurator:innen, Künstler:innen und Pädagog:innen sowie Museums- und Bildexpert:innen transdisziplinär zusammenzubringen, um das Phänomen des Antisemitismus in Kunstwerken als historische und gegenwärtige Kulturtechnik kontextuell, strukturell, qualitativ und quantitativ zu erforschen und zugleich für dieses Phänomen der gesellschaftlichen Manipulation mit seinen demokratiegefährdenden Auswirkungen zu sensibilisieren.
+++BEI DIESEM SYMPOSIUM DÜRFEN SOWOHL VOR ORT ALS AUCH BEI DIGITALER ZUSCHALTUNG WEDER LIVE-MITSCHNITTE NOCH BILDER BZW. SCREENSHOTS GEMACHT WERDEN / LIVE RECORDINGS, PHOTOS OR SCREENSHOTS MADE AT THIS SYMPOSIUM, EITHER ON SITE OR VIA DIGITAL CONNECTION, ARE NOT PERMITTED+++
PROGRAMM
DONNERSTAG, 5 DEZEMBER 2024
Technische Universität Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell / https://tu-berlin.zoom.us/j/66733273327?pwd=lUVQymZK6P0aDrZaDxG6mrGntHNN9c.1
18:00 | Begrüßung: Meike Hopp und Dorothee Wimmer, Berlin |
Impuls 1: Imperialismus, Antisemitismus und Kapitalismus Impuls 2: NS-Provenienzforschung: Der Umgang mit antisemitischen Quellen Impuls 3: Das Svastika-Ornament als antisemitischer Code |
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Anschließend Diskussion und kleiner Umtrunk |
FREITAG, 6. DEZEMBER 2024
Technische Universität Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell /
https://tu-berlin.zoom.us/j/62373751553?pwd=SHc3mfEF59wjwxQ4Poyiss2uRvo2zv.1
9:30 | Begrüßung: Nora Sternfeld, Hamburg |
Sektion 1 – Antijudaismus im Mittelalter und der frühen Neuzeit
Moderation: Andreas Huth, Bamberg
09:45
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Gabriela Benner, Porto/Oxford The usurer Jew in the Iconography of the 14th and 15th Centuries |
10:15 | Johanna Bork und Peter Bell, Marburg Du sollst dir kein Bildnis machen. Christliche Fiktionen jüdischer Bildpraxis im 15. Jh. |
10:45 | Kaffeepause |
11:00 | Nikolaus Bernau, Berlin Die „Judensau“ von Wittenberg ist keine Ausnahme. (Kirch)Gemeinden und die Debatte um antijüdische Bilder des Mittelalters |
11:30 | Elke Anna Werner, Mainz Antijudaismus in der Kunst der frühen Neuzeit als kulturelles Erbe – Zu aktuellen kuratorischen Strategien |
12:00 | Mittagspause |
Sektion 2 – Antikapitalistischer Antisemitismus
Moderation: Nora Sternfeld, Hamburg
13:30 | Ines Gerber, Berlin „Ein leuchtend schöner Menschentyp“: Agrarromantik als antisemitischer Code |
14:00 | Alexey Markin, Hamburg Leo Trotzki in den Karikaturen von Victor Deni. Antisemitismus im stalinistischen Kampf gegen den Trotzkismus |
14:30 | Kollektive Bildbetrachtung mit Timo Duile, Leon Kahane, Nora Sternfeld und Dorothee Wimmer: Taring Padis Installation „People’s Justice“ auf der documenta fifteen |
15:00 | Kaffeepause |
Sektion 3 – Antisemitismus als visueller Code
Moderation: Meike Hopp, Berlin
15:30 | Sylvia Karges, Dresden Handlicher Antisemitismus: Antisemitische Ikonographie auf numismatischen Objekten |
16:00 | Louisa Denker, Köln Antisemitische Diffamierung des Königs und Bankiers: Lithografien und Texte in La Caricature und Le Charivari (1830-1850) |
16:30
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Cristina Moraru, Iași Visual Antisemitism: The Intersection of Imagery, Capitalism, and Social Division |
17:00 | Kaffeepause |
Sektion 4 – Antisemitismus und Kolonialismus
Moderation: Dorothee Wimmer, Berlin
17:30 | Anne D. Peiter, La Réunion Die Tutsi als „Hamito-Semiten“. Überlegungen zum kolonialen Antisemitismus-„Export“ Richtung Ruanda |
18:00 | Resümee, Fragen und Abschluss |
Konzept und Organisation
Meike Hopp, Nora Sternfeld und Dorothee Wimmer, unter Mitwirkung von Gabriele Zöllner
Downloads
Veranstalter
Forum Kunst und Markt in Kooperation mit dem Fachgebiet für Digitale Provenienzforschung der TU Berlin und der Professur für Kunstpädagogik der HFBK Hamburg