VORTRAG AM MONTAG, 07/01/2019
Prof. Dr. Julia Voss, Lüneburg, spricht über:
Künstlerinnen ohne Markt. Der Fall Hilma af Klint
Datum: 07/01/2019, 18:15 Uhr
Ort: Raum A 111, Architekturgebäude der TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin
++Titel, Abstract und CV sind immer in der jeweiligen Vortragssprache wiedergegeben.++
Abstract: Das Werk der schwedischen Malerin Hilma af Klint (1862-1944) wird seit einigen Jahren in großen Ausstellungen gefeiert, vom Moderna Museet in Stockholm bis zum Guggenheim Museum in New York. Die Künstlerin, die verfügte, dass ihre Werke bis 20 Jahre nach ihrem Tod nicht gezeigt werden durften, gilt als lange Zeit vergessene Pionierin der Abstraktion. Ihre steile postume Karriere wirft Fragen auf. Denn zu den Besonderheiten ihrer Bilder zählt, dass sie nicht auf dem Kunstmarkt erhältlich sind. Warum sind sie dies nicht? Und welche Rolle spielt dieser Faktor in der historischen und gegenwärtigen Rezeption ihrer Werke? Wird die Kunstgeschichtsschreibung vom Kunsthandel angetrieben? Sind beide ineinander verzahnt, bedingen sie sich gegenseitig?
Julia Voss studierte in Freiburg, London und Berlin Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte promovierte sie 2005 in Kunstgeschichte mit einer Arbeit, die 2007 unter dem Titel Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie 1837–1874 im Fischer Verlag erschienen ist. 2015 publizierte sie im Merve Verlag das Buch Hinter weißen Wänden. Bis 2017 leitete sie das Kunstressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und war stellvertretende Leiterin des Feuilletons. Nach einem Aufenthalt am Wissenschaftskolleg zu Berlin im Jahr 2016/2017 kehrte sie in die akademische Forschung zurück. Aktuell hat sie eine Honorarprofessur an der Leuphana Universität in Lüneburg und schreibt die Biographie der Malerin Hilma af Klint.