Thomas Skowronek

VORTRAG AM MONTAG, 07/04/2014

Dr. des Thomas Skowronek, Berlin, spricht über:

Marktgestalten in Sorge. Zu Galerien in Polen und Russland und den ökonomischen Maßgaben heutiger Kunstmärkte

Datum: 07/04/2014, 18:15 Uhr
Ort: Raum A 111, Architekturgebäude der TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin

Marktgestalten in Sorge++Titel, Abstract und CV sind immer in der jeweiligen Vortragssprache wiedergegeben.++

Abstract: Jenseits der Gemeinplätze einer latenten Kulturvernichtung und einer Verherrlichung seiner kulturfördernden Qualitäten gilt der Markt für zeitgenössische Kunst in Deutschland und anderswo als durch eine basale Intransparenz gekennzeichnet.
Institutionelle Strukturen und ökonomische Verhaltensweisen lassen sich zwar beschreiben, historische Entwicklungen rekonstruieren sowie Überschneidungen mit den Massenmedien und anderen Industrien nachzeichnen, gleichwohl verbleiben die meisten Marktprozesse im Ungewissen. Diese Annahme einer Intransparenz dient als Ausgangspunkt, um nach diskurspolizeilichen Verfahren zu fragen, die zu einer steten Reflexion kunstökonomischer Strukturen anleiten. Am Beispiel von Polen und Russland diskutiert der Vortrag, wie postsozialistische Märkte für zeitgenössische Kunst jene Unsicherheit zu ihrem Geschäft machen, wie sie ein in seiner Systematizität bedrohtes System in seiner Bedrohtheit reproduzieren und wie sie den Kunstmarkt als eine paranoide Unternehmung gestalten, mit der man nie fertig wird.

Thomas Skowronek hat in Marburg, Moskau und Berlin Russistik, Polonistik und Geschichte studiert und 2013 am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema „Marktgestalten in Sorge. Zur Poetologie ökonomischer Dinge am Beispiel von Galerien für zeitgenössische Kunst in Polen und Russland (1980/2000)“ promoviert. Für seine Dissertation wurde er mit dem wissenschaftlichen Förderpreis der DGO ausgezeichnet. Seit Juli 2013 ist er Stipendiat des Exzellenzclusters TOPOI mit einem Habilitationsvorhaben zur Rezeption antiker ökonomischer Theorien in Kunst und Literatur in Russland (1600-1800).

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