Maria Effinger, Wolfgang Schöddert

Fokum eEvening Lecture Winter Term 2023/2024

LIVE ONLINE EVENT // TUB-ZOOM

Dr. Maria Effinger, Heidelberg, and Dr. Wolfgang Schöddert, Berlin, talk about:

German Sales Primary Market (1871-1949). Ein digitales Pilotprojekt

Datum: 29/01/24, 18:15-19:45 MET
TU Berlin Zoom-Link: https://tu-berlin.zoom.us/j/62768683292?pwd=WS9OUncwcW9QYWt4K3M1NXlVdEVjQT09

Gallery publications from the collection of the Berlinische Galerie. Repros: Berlinische Galerie / Anja Elisabeth Witte, Collage: Julia Bärnighausen.

++Title, abstract and CV are always written in the respective language of presentation.++

Abstract: German Sales stellt bislang überwiegend digitalisierte Auktionskataloge bereit, Verkaufs- bzw. Lagerkataloge konnten nur in geringem Umfang berücksichtigt werden. Das von der DFG ab 2023 für zwei Jahre geförderte Kooperationsprojekt der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Berlinischen Galerie German Sales Primary Market. Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum (1871–1949) weitet nun den Fokus aus und widmet sich erstmals der Gesamtentwicklung des Galeriewesens in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für die Erforschung des Angebots am frühen Primärmarkt moderner Kunst übernimmt es eine Pilotfunktion.
Angestrebt wird die möglichst lückenlose Ermittlung von Publikationen, die Galerien für moderne Kunst im deutschsprachigen Raum zwischen 1871 und 1949 veröffentlicht haben. Für die erste Projektphase ist die Digitalisierung von rund 3.000 Bänden vorgesehen, die im Volltext durchsuchbar auf den Servern der UB Heidelberg nachhaltig bereitgestellt werden und auf arthistoricum.net Open Access abrufbar sind. Begonnen wurde mit Beständen von fünf kooperierenden Institutionen: der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, der Bibliothek der Hamburger Kunsthalle, der Kunst- und Museumsbibliothek Köln, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach sowie dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Mit der Einbindung der digitalisierten Galeriepublikationen in German Sales wird eine substanzielle Verbesserung der gegenwärtigen Informationsinfrastruktur zur Entwicklung der modernen Kunst angestrebt.
An der Berlinischen Galerie werden die Unternehmensgeschichten der rund 570 Firmen, die Herausgeber*innen der Publikationen waren, erforscht und in das im Aufbau befindliche Informationssystem German Sales Institutions – Auktionshäuser, Galerien, Antiquariate aufgenommen. Für ca. 130 Berliner Galerien erfolgt eine Tiefenrecherche. Die semantische, ontologiebasierte Erschließung ermöglicht nicht nur die Visualisierung von Handelsnetzwerken. Im Sinne von Linked Open Data werden die Inhalte zudem als RDF-Triples für andere Projekte nachnutzbar.

Maria Effinger schloss ihr Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. 1995 mit einer Dissertation zum „Minoischen Schmuck“ an der Universität Freiburg i. Br. ab, absolvierte im Anschluss ein Referendariat für den höheren Bibliotheksdienst in Frankfurt a. M. und ist seit 1998 Wissenschaftliche Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Heidelberg. Sie ist dort u.a. Fachreferentin für Kunstgeschichte, Leiterin der Abteilung Publikationsdienste, Kulturelles Erbe und Digital Humanities, Geschäftsführerin des Heidelberger Universitätsverlags „Heidelberg University Publishing (heiUP), Open Access-Beauftragte der Universität sowie CoSpokesperson von NFDI4Culture. Zu ihren Projekten gehören u.a. der DFG-geförderte Fachinformationsdienst arthistoricum.net und dort vor allem eine nachhaltige Infrastruktur für elektronisches Publizieren im Open Access. Ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt ist im Kontext zahlreicher Editions- und Digitalisierungsprojekte der Aufbau des Portals German Sales.

Wolfgang Schöddert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Provenienzforschung an der Berlinischen Galerie. Er hat Kunstgeschichte, Volkskunde und Städtebau in Bonn und Köln studiert und wurde an der TU Berlin promoviert. Schon während seines Studiums arbeitete er im Handel mit zeitgenössischer Kunst. Aus der Zusammenarbeit mit dem französischen Künstler Christian Boltanski gingen in den frühen 1990er Jahren erste Untersuchungen des Kunsthandels im Rheinland während der NS-Zeit hervor. Ab 2006 hat er den Nachlass Ferdinand Möller für die Provenienz- und Kunstmarktforschung erschlossen und setzt sich seitdem für die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten zum Kunsthandel der Moderne ein. Seit 2007 gehört Wolfgang Schöddert dem Arbeitskreis Provenienzforschung an. Er lehrt an der TU Berlin und im Weiterbildungsprogramm Provenienzforschung der FU Berlin. Seit 2021 ist er an der Entwicklung und Umsetzung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts „German Sales Primary Market. Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum (1871-1949)“ beteiligt.

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